Bei rechtlichen Angelegenheiten ist es bisweilen nötig, über den Umgang eines Menschen mit Alkohol Bescheid zu wissen. Diesbezüglich hat sich die Technik stark weiterentwickelt. Heute ist es möglich, Alkohol durch Haaranalyse zu beweisen. Menschen mit Alkoholproblemen werden auf diese Weise überführt.
Alkohol durch Haaranalyse – zu welchem Zweck?
Die Frage, wie viel und wie oft jemand Alkohol zu sich nimmt, stellt sich nicht nur im privaten Bereich, sondern auch im Bereich des Rechtes und der Gesetzsprechung. Bei einem Führerscheinentzug aufgrund alkoholisierten Fahrens oder bei Sorgerechtsstreitigkeiten und Bewährungsauflagen kann es ausschlaggebend sein, ob jemand regelmäßig zu viel trinkt. Regelmäßiger Alkoholkonsum und massiver Alkoholmissbrauch schlagen sich in alarmierenden Leberwerten nieder. Aber diese Werte können auch durch andere Faktoren verursacht werden. Diesbezüglich ist eine eindeutige Feststellung von Alkoholmissbrauch nicht garantiert. Mittlerweile wurde eine Methode entwickelt, durch die sich der Alkoholkonsum verlässlich und weit zurückverfolgen lässt. Bestimmte Stoffwechselprodukte, die der menschliche Organismus nach Alkoholkonsum bildet, lagern sich in den Haaren ein und so wird Alkohol durch Haaranalyse nachweisbar.
Alkohol durch Haaranalyse – wie funktioniert das genau?
Durch eine Haaranalyse ist es feststellbar, ob jemand in den letzten Wochen oder Monaten regelmäßig und übermäßig Alkohol getrunken hat. Hierbei wird speziell auf Ethylglucuronid (ETG) geachtet. Es handelt sich um ein Stoffwechselprodukt, das in der Leber beim Alkoholabbau entsteht. Im Blut ist ETG nicht lange nachweisbar, im Urin kann es immerhin 48 bis 72 Stunden nach dem Alkoholkonsum belegt werden. In den Haaren findet jedoch kein weiterer Abbau von ETG statt. Wichtig bei dieser Untersuchung ist die Haarlänge. Da angenommen wird, dass das menschliche Haar im Monat einen Zentimeter wächst, kann pro Zentimeter ein Monat zurückverfolgt werden. Wenn einzelne Haarsegmente auf Spuren von ETG analysiert werden, können präzise Ergebnisse erzielt werden. Dabei sind sowohl die Häufigkeit des Konsums als auch die Intensität feststellbar.
Alkohol durch Haaranalyse – welche Beweiskraft?
Ist die Methode, Alkohol durch Haaranalyse nachzuweisen, manipulierbar? Die Sicherheit der Ergebnisse ist auf jeden Fall höher zu bewerten als die Orientierung an den Leberwerten, deren Erhöhung auch durch Medikamenteneinnahme, durch genetische Prädisposition oder durch die Zufuhr gewisser Lebensmittel verursacht sein kann. Über die Möglichkeit, die Haaranalyse zu manipulieren, herrschen geteilte Ansichten. Der Nachweis von Alkohol durch Haaranalyse wird nicht von allen als fälschungssicher erachtet. Manche vertreten die Ansicht, dass intensives Haarewaschen das Untersuchungsergebnis beeinträchtigen kann, insofern der Abbau von ETG dadurch beschleunigt wird. Andere wiederum sagen, dass sich weder durch Waschen noch durch Färben oder Bleichen etwas beeinflussen lässt, da sich die gesuchte Substanz nicht in der äußeren Haarschicht, sondern in der Haarmatrix befindet. Die Haarmatrix bleibt jedoch selbst bei etwaigen Haarbehandlungen unverändert.
Siehe auch: dauerhafte Haarentfernung bei diesem Anbieter.